Als Designerin beschäftige ich mich das ganze Jahr über mit neuen Trends und den dazugehörigen Farbpaletten. Sich auf vorgegebene Farbpaletten und/oder Themen einzulassen, ist immer eine Herausforderung, die viel Spaß macht. Oft mehr, als man vorher vielleicht dachte!
Wenn es beim Musterdesign ans Einfärben der Motive geht, erstelle ich mir eine Farbpalette am Computer. Die Farbtöne dafür ziehe ich mir meistens aus verschiedenen Quellen, wie z. B. aus selbst geschossenen Fotos. Bei dieser Herangehensweise stammen Themen, Motive und die Auswahl der Farben von mir. Bei der Arbeit mit Kunden hingegen sind Farben und Thema meist in einem speziellen Briefing vorgegeben.
Die 21-Tage Farbchallenge
Den Anstoß für eine sehr intuitive Art, eigene Farbpaletten zusammenzustellen, bekam ich in der "21-Tage MUMA-Farbchallenge", die vor ein paar Tagen in meiner Musterdesign Masterclass von SUPA ausgerufen wurde.
21 Tage, 21 Themen, 21 Farbpaletten!
Für die Challenge bekamen wir 12 Farbbögen mit je 12 CMYK Farbtönen in Gelb, Orange, Pink, Rot, Blau, Grün, Braun und Schwarz, die man sich ausdrucken konnte. Die einzelnen Farbkärtchen habe ich ausgeschnitten.
Die Challenge besteht darin, jeden Tag zu einem bestimmten vorgegebenen Thema eine Farbpalette mit 5-8 Farben zu erstellen. Und zwar eine ganz persönliche! Das bedeutet, dass man seine eigenen Erinnerungen, Geschichten, Gefühle und Assoziationen in seine Farbpalette einfließen lässt. Es hat viel Spaß gemacht, mal wieder zu schnippeln und ganz analog die verschiedenen Farbkarten auf meinem Schreibtisch hin und her zu schieben und dabei zu beobachten, wie sich die Wirkung der Farbpalette dadurch ständig verändert. Zuletzt habe ich so eine Aktion, glaube ich, in meiner Schulzeit gemacht! Mittlerweile ist man ja daran gewöhnt, fast alle Dinge des täglichen Lebens an seinem Laptop zu erledigen...
Die Farbpalette meiner Kindheit
Das 1. Thema der Challenge war "Kindheit". Für mich war das eine Zeitreise zurück in die 70er Jahre, die bunten Stoffe aus unserem Gardinengeschäft, die groß gemusterten Tapeten, mit denen mein Opa das Wohnzimmer tapeziert hat, meine Kleider in Rot und Pink, meine mittlerweile vergilbten Kinderzeichnungen in leuchtenden Farben und auch immer wieder das dunkle Braun in Möbeln, Textilien und von unserem Ford Taunus. Es hat viel Spaß gemacht, sich an all diese Details zu erinnern. Und hochinteressant fand ich auch, wie meine Kolleginnen das Thema auf ihre ganz persönliche Weise interpretiert haben. Da gab es viele ähnliche Erinnerungen aus dieser Zeit. Du findest die verschiedenen Farbpaletten auf Instagram bei supa_community.
Und so sah meine Kindheit in Farben aus: ein kräftiges Gelb, Rosa, Orange und Himbeerrot und dazu noch etwas Braun, Beige, Dunkelgrün und Dunkelblau. Die fertige Palette wird natürlich sofort an einem Muster ausprobiert!
Das Testen der Farbpalette
Beim Ausprobieren der Farbpalette in einem Muster schaut man, wie die Farben miteinander harmonieren, wenn sie aufeinander treffen. Wie verändert sich ihre Wirkung? Welche Farbe bringt eine andere zum Strahlen? Wie dosiert man die einzelnen Farben? Ist ein Ton zu prominent oder zu schwach und braucht noch eine Veränderung? Die Entscheidung ist in erster Linie subjektiv und hängt vom eigenen Farbempfinden ab. Mit einem guten Background Wissen über Farbharmonien, Kontraste und Schattierungen kann und sollte man die Palette dann z. B. für den späteren Einsatz auf Oberflächen optimieren.
Ich freue mich schon auf die nächsten 20 Themen der Farbchallenge. Welche Farben bringen wir mit etwas abstrakteren Themen, wie z.B. "Algorithmus" in Verbindung? Jeder erzählt hierbei seine eigene Geschichte, spannend! Schau mal bei Instagram auf meinem Account @irisbendix_design vorbei, dort werde ich einige meiner persönlichen Farbpaletten, Muster und die Geschichten dazu mit dir teilen!
Bis bald und liebe Grüße, Iris
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