Mein Jahresrückblick 2022: Gut Ding will Weile haben

Auf geht's zu meinem ersten Jahresrückblick überhaupt. Die vergangenen 12 Monate habe ich noch einmal Revue passieren lassen und berichte dir hier von meinen größten Herausforderungen und Erkenntnissen. 2022 war für mich ein gutes Jahr. Obwohl meine Geduld manchmal sehr auf die Probe gestellt wurde, habe ich die Projekte, die mir wichtig waren, realisieren können. Die Bedeutung des alten Sprichworts  "Gut Ding will Weile haben" war in diesem Jahr für mich allgegenwärtig! Auf Neudeutsch würde man heutzutage sagen: "Good things take time". Ich bin ja ein großer Fan von Redensarten und quasi damit groß geworden. Jeder in meiner Familie hatte und hat immer für jede Lebenssituation einen passenden Spruch parat!

Rückblickend kann ich über mich und 2022 sagen: Ich bin dran geblieben, bin über mich hinaus gewachsen, hab viel gelernt und hab mir ein paar wenige Verschnaufpausen gegönnt.  In meinen Online Communitys bin ich wunderbaren Lehrerinnen und Kolleginnen begegnet, die mich unheimlich unterstützt und weiter gebracht haben. Dafür bin ich sehr dankbar. Ich freue mich schon sehr auf 2023! 

• Webseite fertigstellen - Yes! Nach 5 Monaten voller Irrwege habe ich Seite Ende Mai 2022 endlich fertig gehabt und veröffentlicht. Das "Grundgerüst" steht und ich habe schon viele Ideen für 2023.
• 3 Stoffkollektionen entwerfen - Check! In der zweiten Jahreshälfte ist mir das gelungen, nachdem ich wieder mehr Zeit für Design und Inspirationen hatte. Auch in 2023 steht dieses Ziel für mich an!
• Onlineshop eröffnen - Leider nein! Aber dieses Ziel steht weiter auf meiner Liste. Ich muss mir noch einmal genauer überlegen, welche Produkte ich anbieten möchte. Wenn du dir ein Produkt wünschst, dann verrate es mir gerne!

Eine eigene Website zu "bauen" ist ein zeitintensives Projekt, keine Frage! Dass es aber so viele Wochen und Monate an Zeit kostet, hatte ich nicht eingeplant. Aber hinterher ist man ja immer schlauer! 

Ende Oktober 2021 begann ich, meine Website in WordPress aufzusetzen. Ich war dabei zum Glück nicht auf mich alleine gestellt, sondern hatte mir einen Online Kurs dafür gegönnt.

Am Anfang habe ich noch alles gut hinbekommen, die Startseite und die Unterseiten aufgesetzt, aber dann kamen die technischen Schwierigkeiten. Der Kurs war darauf ausgerichtet, jede einzelne Seite individuell zu gestalten. Und genau das war das Problem für jemanden wie mich, der bis dato keine Ahnung von Webseitengestaltung hatte!

Mich hat es schon bald wahnsinnig gestresst, dass ich auf jeder Seite immer wieder alles neu einstellen musste. Schriftgrößen, Abstände, Bildgrößen....

Besonders Fotos waren eine Herausforderung, denn sie waren immer verzerrt, egal was ich eingestellt habe. Auch das Startseiten-Banner wurde zu einer "Hin und Her Klick-Katastrophe". Heute weiß ich, dass es bei WordPress natürlich auch Webseiten Templates gibt, die man mit seinen Inhalten befüllen kann. Sodass man am Ende eine einheitlich aussehende Webseite "wie aus einem Guss" hat. Ich hätte also meine Seiten und Unterseiten noch umswitchen können, aber ich hatte nach insgesamt 5 Monaten Baustelle echt keinen Bock mehr. Und, was ausschlaggebend war, auch kein Vertrauen mehr in irgendwelche Themes und Templates! Ich wollte endlich Ergebnisse sehen, mir lief die Zeit davon! An dieser Stelle sei gesagt: Ich möchte WordPress wirklich nicht unrecht tun, es ist bestimmt ein tolles und umfangreiches System, aber für mich war es zu diesem Zeitpunkt einfach nichts!

Ein weiterer ausschlaggebender Grund für mich, keine amerikanischen Templates oder Pagebuilder zu verwenden war, dass im Januar 2022 die neue DSGVO in Kraft trat! Was für ein Hammer für die gesamte Online Community! Verwirrung auf allen Seiten, keiner wusste mehr, was er auf seiner Webseite darf oder wie er was darf...lach!

Glücklicherweise konnte mir ein Webinar von erecht24 weiterhelfen! Danach ging die Arbeit aber erst richtig los! Das Problem war und ist, dass die amerikanischen Webseiten Templates nicht datenschutzkonform mit der DSGVO sind. Also musste ich alles nochmal überarbeiten: Cookie Banner, Tracking Tools, Kontaktformulare, Plugins, Sharing Tools ...

Für manche Änderungen, z.B. um ein Kontaktformular "sicher" für den Nutzer zu machen, benötigt man eine HTML Codeeingabe im Backend. Dank eines YouTube Videos gelang mir das auch, yeah! Ich war richtig stolz! Dann bremste mich aber eine mehrtägige WLAN-Störung aus und viele Änderungen waren einfach nicht gespeichert worden! Mit einem neuen Router funktionierte ein paar Tage später wieder alles, aber trotzdem: Nach weiteren endlosen Stunden des Suchens und Schauens von "DSGVO Videos" auf "YouTube" war im April 2022 meine Geduld komplett am Ende. Ich bin wirklich ein sehr geduldiger Mensch und es dauert seine Zeit bis ich ausflippe. Aber dann: Es war Ende April und ich saß mal wieder völlig entnervt vor meiner unfertigen Webseite und schrie durch das Arbeitszimmer: "Also entweder schmeiße ich jetzt meinen Laptop aus dem Fenster oder ich steige um auf so ein Webseiten-Baukasten System, ich kann nicht meeeeehr!!!!

Wie gut, dass mein Mann gerade mit im Zimmer war und mich beruhigen konnte! Danke mein Schatz, dass du immer für mich da bist! Mein Laptop blieb heile auf dem Schreibtisch liegen und ich atmete erstmal tief durch. Klar war es mehr als ärgerlich nach 5 Monaten Arbeit alles über den Haufen zu werfen. Aber es war einfach kein Ende in Sicht und ich wollte doch endlich eine funktionierende Homepage! Manno! Ich informierte mich im Internet und fragte in meiner Musterdesignerinnen Community rum, wie das denn die anderen Mädels so machen. Zum Glück gab es Erfahrungswerte und ich entschied mich für Jimdo. Und was soll ich dir sagen? Innerhalb von 3 Wochen hatte ich meine Webseite fertig! Ende Mai konnte ich nun endlich online gehen, hurra! Meine Güte, fiel mir da ein Stein vom Herzen! Klar, eine Webseite ist ja im Grunde genommen nie fertig, Inhalte und Aufbau ändern sich mit der Zeit, aber der Grundstock war gelegt und ich konnte jetzt Tag für Tag darauf aufbauen. Zur Belohnung bin ich ein paar Tage später mit meinem Mann nach Cuxhaven gefahren. Meine bereits viereckigen Bildschirmaugen mussten mal etwas anderes sehen und was gibt es da Schöneres als der weite Blick übers Wattenmeer?

Im Nachhinein betrachtet hab ich natürlich gedacht: "Hättest du die Webseite mal von Anfang an mit einem Baukasten System erstellt, dann hättest du viel Zeit gespart, Iris!" Aber hätte, hätte, Fahradkette; hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer! 

Ende 2021 habe ich mich als Musterdesignerin selbstständig gemacht. Die kleine Vorgeschichte dazu findest du auf meiner Über mich Seite. Wenn du auch schon mal gegründet hast, weißt du, dass gefühlt 1000 To-do's anstehen, die am besten alle gleichzeitig erledigt werden müssen. Nach Gründungsworkshop, Musterdesign-Kursen und Businessplan schreiben suchte ich mir eine geeignete Buchhaltungssoftware. Wichtig war mir vor allem, dass sie leicht zu verstehen ist. Aber auch die intuitivste Steuersoftware braucht seine Zeit zum "Reinfuchsen". Mittlerweile komme ich mit lexoffice gut klar und spare damit Zeit und Nerven.

Social Media war als Nächstes dran. Ich eröffnete einen Account auf Instagram, erstellte Content und dann ging es weiter mit dem Projekt "Webseite bauen". Wie das ablief, kannst du in "Von "WordStress" zur fertigen Webseite" in diesem Jahresrückblick lesen!

Mein Fazit: All diese Dinge rund um den Businessstart haben für meinen Geschmack sooooo immens viel Zeit verschlungen und ich war zwischenzeitlich wirklich genervt. Ich hatte das Gefühl, ich komme überhaupt nicht zum Wesentlichen, nämlich zum Designen. Und das war ja auch so. Jedenfalls nicht in dem Zeitumfang, wie ich geplant hatte. Ich habe mir dann immer gesagt: Bleib dran! Anderen Kolleginnen ging es schließlich ähnlich. Eine Gründung ist ein Prozess, das geht nicht von heute auf morgen. Was ja auch ganz logisch ist. Trotzdem stresst man sich manchmal selber oder die Menschen um einen herum mit ihren Fragen und Einwänden.

Ende Mai waren meine Baustellen endlich abgeschlossen und Projekte auf den Weg gebracht. Wie schon gesagt, fertig ist man nie, es gibt immer etwas zu tun. Im Frühsommer konnte ich mich endlich wieder dem Musterdesign widmen, juhu! Ganz wunderbar und unterstützend fand ich den Austausch mit Lehrerinnen und Kolleginnen, die ich im Laufe des Jahres in Musterdesign Kursen kennengelernt habe. Ich finde es so wichtig, sich weiterzubilden und zu vernetzen! In diesem Jahr habe ich an der Winter School, Summer School und dem LiveHub der britischen Online Designschule Make it in Design teilgenommen. Daraus sind neue Kollektionen entstanden, es gab wertvolles Feedback und eine Vorschau auf neue Trends. Glücklicherweise gibt es auch im deutschsprachigen Raum SUPA, eine Online Ausbildungsstätte für Musterdesign. Die Kurse "Wie du dein Musterdesign Business erfolgreich startest" und die "Musterdesign Masterclass" haben mir so viel wertvolles Wissen vermittelt, was man weder im Internet noch in Büchern findet. Das Feedback, die Tipps und der Austausch sind wirklich Gold wert, ein ganz ganz großes Dankeschön dafür an Eugénie und ihr Team!

Im Herbst 2020 hatte ich das Riesenglück, einen Schrebergarten pachten zu können. Es war fast wie ein Wunder, denn die Wartelisten in allen Kleingartenvereinen waren und sind bis heute immer noch voll mit Anwärtern, manche Kolonien haben sogar einen Aufnahmestopp!

Im Frühjahr 2021 startete ich meine Testphase: Welche Pflanzen wachsen in meinem Garten gut und von welchen Plänen muss ich mich leider verabschieden?

Anfang März begann ich, kleine Pflänzchen zu Hause auf der Fensterbank heranzuziehen. Tomaten, Zucchini, Chili, Paprika und Salat wuchsen heran. Oder auch nicht! Obwohl alle Töpfe scheinbar die gleichen Voraussetzungen in Sachen Ort und Pflege hatten, schossen einige in die Höhe und in manchen Töpfen passierte rein gar nichts! Warum war das so? Es gibt viele Gründe: falsche Aussaattiefe, zu wenig Wasser, es ist zu kalt, das Saatgut wurde falsch gelagert oder ist zu alt…

Die kräftigsten Pflänzchen setzte ich nach den Eisheiligen im Mai ins liebevoll hergerichtete Hochbeet und säte Kräuter aus. Und was soll ich dir sagen: Es wurde ALLES von den Nacktschnecken gefressen! Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet, denn ich wusste nicht, dass ich so viele gefräßige Mitbewohner in meinem Garten habe…lach. Es war wirklich frustrierend, die ganze Mühe war umsonst!

Letztendlich kaufte ich auf dem Wochenmarkt Erdbeeren, Tomaten und Zucchini als kleine Biopflänzchen, die schon ein gewisses “Standing” hatten und pflanzte sie in mein Hochbeet. Und siehe da: Sie wuchsen urwaldartig heran und beschenkten mich den ganzen Sommer mit ihrem Gemüse. Meine Nacktschnecken kauten zwar immer noch an manchen Stängeln herum, aber ich hatte zur Abwehr Holzkohle um die Pflänzchen geschichtet. Und unterm Strich wurden wir alle satt! 

Ich weiß nun, welche Blumen, Kräuter und Gemüse in meinem Garten überleben und welche ich ausschließlich zu Hause auf dem Balkon aussäen werde.

Aber um es vorwegzunehmen: der heiße und lange Sommer 2022 belehrte mich erneut eines Besseren! Ich hatte bereits im Frühjahr 2022 als Vorsorgemaßnahme eine Wildblumenmischung namens "Schneckenschreck" in mein Hochbeet ausgesät. Diese "Schreckenspflanzen" wuchsen vorzüglich und nahmen im Laufe der Monate urwaldähnliche Ausmaße an. Doch der Witz war: Ich hatte 2022 gefühlt gar keine, bzw. nur ganz ganz wenige Schnecken!!! Ich konnte ja nicht ahnen, dass uns 2022 ein so trockener Sommer bevorstand, der kaum eine Schnecke aus der Erde hervorlocken würde! Es war zum schlapp lachen! Immerhin war ich bei meinen Blumenbeeten mehr "auf Zack" und hatte sie im Mai mit verschiedenen Stauden bepflanzt, die nicht viel Wasser benötigen. Constantin von Meer vom Garten hatte mich gut beraten und ich pflanzte sein Pflanzpaket "Klimakünstler" in meine Blumenbeete. Und siehe da: Sie überstanden den Sommer mit Bravour und blühten bis in den November wunderschön! 

Aber warum erzähle ich dir das alles? Eine meiner besten Freundinnen und ebenfalls Gartenbesitzerin sagte mal zu mir:

Von der Natur lernst du fürs Leben! 

Recht hat sie, denn ich sehe in meinen zwei ersten Gartenjahren deutliche Parallelen zum Aufbau eines eigenen Business. 

Diese drei Garten Learnings konnte ich für mich und mein Business ableiten:

1. ERDE: Hab Geduld, nicht alle deine Samen (Ideen, Projekte…)  fallen sofort auf fruchtbaren Boden, bzw. werden vielleicht nicht sofort erfolgreich! Waren die Samen zu tief in der Erde bzw. ist dein Angebot nicht sichtbar? Dann komm ans Licht durch einen Blog und Social Media
2. PFLEGE: Auch wenn man sein Bestes gegeben hat, kann es sein, dass man auf irgendetwas nicht geachtet hat, was den Erfolg schmälert oder verhindert (Nachtschnecken, Hitzewelle!) Wichtig ist, den Ursachen auf den Grund zu gehen, um es beim nächsten Mal anders und besser zu machen. Musst du vielleicht mehr gießen oder dein Angebot verändern oder spezieller ausrichten? 
3. ERNTE: Herzlichen Glückwunsch, wenn du die Ernte eingefahren hast oder den Auftrag bekommen hast! Doch das Wetter, die Zeiten, die Mitbewerber ändern sich (Wühlmäuse?) Vertraue auf Dinge, die bis jetzt gut funktioniert haben, aber bleib unbedingt flexibel und schau immer, ob deine Zucchini, Projekte und Produkte noch zusätzlich etwas zum Gedeihen brauchen! 

Als ich im Mai 2022 endlich meine Webseite fertig hatte, schrieb ich 2 Blogartikel. Endlich hatte ich wieder etwas Zeit und Muße! Und vor allem meine Webseite als Plattform zur Veröffentlichung! Im Laufe des Winters 21 hatte ich ca. 8  Blogartikel geschrieben, doch im Frühsommer 22 überkam mich auf einmal die Content-Ängst! Zu diesem Zeitpunkt konnte ich diese Blog(ck)ade gar nicht richtig einordnen. Was war denn plötzlich los mit mir? Wieso diese kamen auf einmal diese Hemmungen, etwas zu veröffentlichen?

Erst Monate später erhielt ich die Antwort! Im September stieß ich auf Instagram auf Judith Peters und ihre Rapidblogflow Challenge. In Judith's Challenge habe ich unheimlich viel Input rund ums Bloggen bekommen. Ihre Begeisterung für's Schreiben war und ist so ansteckend und inspirierend! Zusammen mit ein paar hundert Teilnehmerinnen und Teilnehmern schrieb jede/r den Blogartikel "Fun Facts über mich".  Wir veröffentlichten ihn alle gemeinsam Ende September 2022. Diese Gruppenenergie war wirklich toll!

Im Rapidblogflow Workshop wurde auch das Thema Content-Ängst von Judith beleuchtet und auseinander genommen. Gut zu wissen, dass diese Angst jede Bloggerin mal überkommt und dass sie eigentlich völlig unbegründet ist. Seit der Challenge habe ich regelmäßig Artikel geschrieben und auf meiner Seite veröffentlicht. Danke, Judith!

• Digitale Handarbeit - Ich erzähle über meine Inspirationsquellen und die Schritte bis zum fertigen Muster.

• Was bedeutet Surface Pattern Design? Surface was? Da nicht jeder unbedingt weiß, was das ist, gebe ich einen kleinen Einblick und warum es mir so viel Spaß macht.

• Fun Facts über mich - Es hat viel Spaß gemacht meine Eigenheiten und Stories aufzuschreiben, über die ich immer wieder aufs Neue lachen kann. 

• 10 Blogartikel
• 3 Kollektion, über 20 verschiedene Designs, 10 Farbpaletten
• 107 follower
• Mein Mann hat 20 Kilo abgenommen und ich 3 Kilo durch meine selbsternannte "Salat Challenge". Jeden Abend gab es einen anderen Salat zum Abendessen, 4 Monate lang, sehr lecker und wirksam!

• Ich will in 2023 weiterhin 2 bis 4 Blogartikel pro Monat veröffentlichen
• Ich will meine Social-Media-Plattformen weiter ausbauen
• Ich werde wieder mindestens 3 neue Musterdesign Kollektionen entwerfen
• Ich möchte eine Musterdesign-Kollektion bei einem Unternehmen lizenzieren und produzieren lassen
• Mein Motto für 2023: Grow! Ich möchte weiter wachsen und neue Projekte angehen